100 Jahre gute Laune

Von Salat mit Putenstreifen bis Kumpel Oli.P … Was bereitet dir gute Laune, Ross Antony?
1. Sport oder Essen: Wobei bekommst du eher gute Laune?
Bei einer Kombination aus beidem. Wenn ich während des Laufens essen kann, ist es für mich am schönsten (lacht). Spaß beiseite: Ein gesundes Essen bereitet mir die beste Laune.
2. Welches Gerichtet sorgt bei dir für Geschmacksexplosionen?
Wir haben ein eigenes Gewächshaus und bereiten uns daher häufig einen leckeren Salat zu – natürlich mit einer selbstgemachten Sauce und Putenstreifen garniert. Ein besseres Sommer-Gericht könnte es für mich gar nicht geben.
- Welche deiner Kolleginnen und Kollegen geben dir die besten Vibes mit?
Ganz klar Oli.P! Wenn man ihn um sich hat, geht es einem gut. Er ist immer gut drauf, liebt seinen Job und hat einfach Spaß am Leben. Was das angeht, ist er ein bisschen wie ich. Für ihn ist es das Schönste, seine Leidenschaft ausleben und andere Menschen damit glücklich machen zu können. Er ist mein „brother from another mother“.
- Welche Tiere machen dich glücklich, wenn du sie siehst?
Bei uns zu Hause leben drei Enten, die wir selber gezüchtet haben. Die Eier haben wir auf einem Bauernhof gekauft und dann in einen Inkubator gelegt – 28 Tage später sind sie geschlüpft. Da ich der erste Mensch war, den sie gesehen haben, denken sie, dass ich ihre Mama bin. Die warten jeden Morgen vor der Schiebetür, bis wir rauskommen. Wenn ich die Enten und natürlich meinen Hund Aura sehe, bin ich glücklich.
5. Bei welchem Konzert, das du besucht hast, hattest du die beste Laune?
Da gibt es zwei Konzerte. Adele in München war großartig. Diese Frau kann wahnsinnig gut singen und die Leute unterhalten. Ich hatte wirklich die besten zwei Stunden meines Lebens. Bei Kylie Minogue ist es ganz ähnlich. Immer wenn ich sie sehe, geht mein Herz auf. Im Juli werde ich ein Konzert von ihr in Düsseldorf besuchen. Mein Mann hat mir zum Geburtstag VIP-Tickets geschenkt. Vielleicht begegne ich ihr ja hautnah …
Text: Dennis Ebbecke
Am 9. Juli feiert Ross Antony seinen 51. Geburtstag, wenige Tage zuvor erscheint sein neues Studioalbum. Nimmt man den Titel seines Longplayers beim Wort, könnte man meinen, dass der in England geborene und in Deutschland lebende Schlagersänger bereits seit doppelt so vielen Jahren als Entertainer auf der Bühne steht. In Wirklichkeit aber bezieht sich der Albumname 100 Jahre Gute Laune auf seine Songauswahl. Denn das Werk des Fan-Lieblings umfasst Songs aus dem ganzen letzten Jahrhundert, die er in deutscher Sprache interpretiert.
hossa! hat mit Ross über die Magie dieser klanglichen Enzyklopädie der Feelgood-Hits gesprochen. Sein Jahrhundert-Standardwerk ist eine Zeitreise, die seinen Produzenten Hens Hensen und ihn in die unterschiedlichsten Ecken der Musikgeschichte führt hat. Nun nimmt Ross Antony seine „Schnuckis“, wie er seine Fans liebevoll nennt, mit auf dieses Abenteuer der guten Laune – begleitet zu den Klängen von Working On Sunshine von Katrina And The Waves, Take On Me von a-ha, You Are My Sunshine von Bing Crosby oder Sugar, … hmm, Honey, Honey von The Archies.
Ross, dein neues Album liefert den Soundtrack für den Sommer 2025. Wie kam es zu diesem Werk, das größtenteils aus Neuinterpretationen englischsprachiger Hits, die du auf Deutsch eingesungen hast, aus dem gesamten letzten Jahrhundert besteht?
Ich habe mich in den letzten Jahren viel mit meinen Fans und Freunden unterhalten. Immer wieder wurde ich darauf hingewiesen, dass es so viele tolle englische Hits gibt, die nie in die deutsche Sprache übersetzt worden sind – darunter der a-ha-Song Take On Me, der bei mir Halt mich fest heißt, oder Walking On Sunshine (Und der Tag wird gut) von Katrina And The Waves. Alle Original-Interpreten stehen hinter dieser Idee und haben mir die Freigabe gegeben. Mir ist aber wichtig zu sagen, dass ich nie versuche, besser als das Original zu sein. Ich möchte einfach nur zeigen, dass es so viele Lieder von früher gibt, die heute noch in unsere Zeit passen.
Zum Beispiel deine Single Nah Neh Nah – im Original von der Band Vaya Con Dios gesungen …
Genau. Bei Nah Neh Nah fragte ich mich zunächst, ob dieser Song überhaupt zu mir passen und meine Fans diesen akzeptieren würden. Wir haben dann eine moderne Popschlager-Nummer mit Techno-Elementen daraus gemacht. Die Freude, die ich damals im Tonstudio empfand, übertrug sich sofort auf die Menschen. Ich habe den Titel bereits ein paar Mal vor Publikum performen dürfen. Und was soll ich sagen!? Die Leute flippen aus. Aber nicht, weil Ross Antony ihn singt, sondern weil der Song so gut ist …
Hast du dir vorab den Segen deiner Fans eingeholt?
Das nicht, aber ich höre sehr genau auf meine Fans. Sie sind meine „Schnuckis“, wie ich immer sage. Ich bekomme viele wertvolle Tipps, wie ich mich verbessern kann. Damit habe ich überhaupt kein Problem. Meine Fans gehen sehr ehrlich mit mir um. Das liegt daran, dass wir uns schon sehr lange kennen – viele begleiten mich bereits seit meinen Bro’Sis-Zeiten. Sie sind der Grund, warum ich immer auf dem Boden geblieben bin.
Und ist das, was dir einst als Bro’Sis-Bandmitglied beigebracht wurde, ein Grund dafür, warum du heute noch erfolgreich bist?
Definitiv. Diese Zeit hat uns, also Giovanni (Zarrella – Anm. d. Red.) und mir, sehr viel mitgegeben. Wir haben gelernt, was es heißt, Respekt und Verständnis für Menschen aufzubringen. Und dank Detlef D! Soost bringen wir Ausdauer, Konzentration und Geduld mit. Das sind alles Dinge, die wir in der Show Popstars gelernt haben. Es war eine tolle Schulung, ich bereue nicht eine einzige Minute davon. Mittlerweile habe ich sogar das Gefühl, dass wir uns die Awards, die wir damals vor allem wegen des Formats Popstars gewonnen haben, wirklich verdient haben. Die für mich schönste Auszeichnung kam aber erst später …
Welche war das?
Die „Goldene Henne“, die ich als Schlagersänger entgegennehmen durfte. Dieser Award ist etwas ganz Besonderes, weil es sich um einen Publikumspreis handelt. Die Konkurrenz war stark damals. Ich schaue mir die „Henne“ heute noch sehr gerne an – immer, wenn ich den Staub wegwische.
Mit dem Song Eins, wir sind eins! bringst du nun nicht nur den Opus-Sound zurück, sondern transportierst auch eine wichtige Botschaft für Zusammenhalt. Warum ist es nicht naiv, weiterhin an eine Welt ohne Grenzen zu glauben?
Als Sänger kann ich nicht mehr tun, als mit meinen Liedern dazu beizutragen, dass wir in einer besseren Welt leben. Ich habe den Eindruck, dass in einigen Ländern Fortschritte gemacht werden, während die Entwicklung in anderen Ländern wiederum rückwärts geht. Mithilfe von Musik haben wir die Möglichkeit zu zeigen, dass es anders sein kann. Ich spüre doch, wie das Publikum reagiert, wenn ich Songs wie diese singe. Die Leute sind dann eine Einheit und genießen die gemeinsame Zeit. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das mag vielleicht abgedroschen klingen, aber ich glaube fest daran.
ross-antony.com